Der Klimawandel macht vielen Menschen bewusst, wie wichtig es ist, zur Natur zurückzufinden und sie zu schützen. Auch durch die Absperrungen während der Pandemie haben viele ein neues Hobby entdeckt; und zwar das Wandern.
Was ist gut daran, und wie sollten wir uns in der Natur verhalten?
Waldbaden: Erneuerung für Körper und Seele
Das Waldbaden ist immer beliebter; schon der Name klingt sehr gut, nicht wahr? Es bedeutet die bewusste Wahrnehmung des Waldes durch alle Sinne, eine Art „Eintauchen” in die Natur.
Die heilende, beruhigende Wirkung der Natur ist keine Neuigkeit. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Spaziergang im Wald den Spiegel der Stresshormone senkt, außerdem wurde eine Vermehrung von Killerzellen des Immunsystems beobachtet.
Aber auch ohne Untersuchungen können wir die entspannende, nervenberuhigende Wirkung der Natur selbst erleben: Während eines Spazierganges werden wir mit positiver Energie aufgeladen. Das ist übrigens teilweise eine Auswirkung der körperlichen Aktivität.
Wanderung – wo, wie, mit wem?
Wir sollten es gut organisieren und auf einige Regeln achten.
Die meisten gehen mit ihren Liebsten oder Freunden wandern, aber es gibt auch Wandervereine, die regelmäßig Wanderungen organisieren. Andere schweifen allein durch Feld und Wald, denn sie möchten meditieren, sich in der Stille ausruhen.
Am besten planst Du die Route vornherein, um sicherzustellen, dass Du rechtzeitig am Ziel ankommst und natürlich dass Dir die Puste nicht schon davor ausgeht. Achte darauf, immer ein aufgeladenes Handy bei Dir zu haben, und möglichst auch eine Wanderkarte, denn vielerorts gibt es keine Netzverbindung, oder nur eine schlechte, so kannst Du online Wanderkarten nicht überall nutzen. Sorge für genügend Wasser, und es ist gut, sicherheitshalber auch eine Taschenlampe mitzunehmen, wenn Du eine längere Wanderung planst. Wenn es in der Strecke Quellen gibt, kannst Du Deine Trinkflasche mit gesundem, frischem Wasser auffüllen.
Wichtig ist außerdem, die Wettervorhersage zu beachten. Wenn starker, stürmischer Wind, Gewitter, Schneesturm oder andere Wetterextreme vorhergesagt werden, verschiebe die Wanderung, denn diese im Freien zu erleben ist sehr gefährlich.
Die meisten gehen zu Fuß, und das ist ideal, denn so kann man die Natur hautnah erleben, während man die Bewohner des Waldes nicht stört. Auch wenn Du Dich mit einer Gesellschaft auf den Weg machst, ist es empfehlenswert, Euch nur leise zu unterhalten. Schenkt dem Wald Respekt, Ihr seid hier Gast! Stille tut übrigens auch der Seele gut.
Wo genau man im Wald Rad fahren darf, regeln die Landeswaldgesetze unterschiedlich – informiere Dich vorher! Es kann nicht nur die Fußgänger, sondern auch kleine Tiere und geschützte Pflanzen gefährden, über die Erosion gar nicht zu sprechen.
Ob man mit Motorrad oder Auto die Waldwege befahren darf, wird auch im jeweiligen Landeswaldgesetz geregelt. Es ist aber nicht empfohlen, denn Fahrzeuge sind sehr laut, belästigen die Tiere, und gehen mit Luftverschmutzung einher. Auch Menschen möchten im Wald Ruhe finden und die Stille genießen, nicht Motorgeräusch hören und Auspuffgase einatmen.
Etikette im Wald
Für Hunde kann ein Leinenzwang bestehen, das ist ebenfalls unterschiedlich in den verschiedenen Bundesländern geregelt. Rechne aber damit, dass Dir das Tier entlaufen kann: eventuell läuft er zu fern von Dir und hört nicht auf Deinen Rückruf. Andererseits kann er die Wildtiere stören, sie und ihren Nachwuchs verletzen, sogar töten. Du solltest auch auf andere Wanderer Rücksicht nehmen: Manche Menschen haben Angst vor fremden Hunden, oder mögen einfach nur nicht, wenn ein Hund an ihnen schnuppert oder auf sie springt.
Dein Müll gehört Dir, nimm ihn nach Hause mit! Wenn Du die Flasche oder Tüte voll mit Getränken oder Nahrung mitnehmen konntest, kann es auch kein Problem sein, sie nach Hause zu bringen… Es ist auch nicht empfehlenswert, die Mülleimer im Freien zu nutzen, denn der Wind kann diese umwerfen, oder Wildtiere können in ihnen nach Nahrung suchen – im Wald hat Müll nichts zu suchen!
Apropos Müll – Wandervereine organisieren regelmäßig Müllsammeln im Wald. Wenn Du etwas für die Natur tun möchtest, ist es eine gute Möglichkeit dafür, und nicht zuletzt kannst Du Dich einer lustigen Gesellschaft anschließen, nette Menschen kennenlernen.
Beachte Verbote; manchmal werden bestimmte Gebiete aufgrund von Jagd oder Waldarbeiten abgesperrt. Besuche den Wald vor dem Sonnenaufgang und nach dem Sonnenuntergang nicht – in der Dunkelheit werden die Wildtiere aktiv. Sie können vor dem Menschen erschrecken und ihre Kleinen hinterlassen – oder Du bist selbst in der Patsche, wenn zum Beispiel eine Bache ihre Frischlinge von Dir verteidigen will.
Aus demselben Grund solltest Du den Wanderweg nicht verlassen – sonst kannst Du auf geschützte Pflanzen treten oder Wildtiere aufschrecken.
Neuerdings kann man vielerorts Steintürme finden. Manche finden im Bauen dieser eine meditative, sogar künstlerische Tätigkeit – aber was ist das für die Natur? Eindeutig eine Schädigung! Unter und zwischen den Steinen finden nämlich viele kleinen Lebewesen: Schnecken, Insekte, Larven usw. einen Versteck. Wenn die Steine aufgetürmt werden, wird dadurch ihr Lebensraum vernichtet. Im Allgemeinen gilt es sowieso, dass wir in der Natur möglichst nichts verändern sollten, insbesondere in Naturschutzgebieten. Du solltest Deine Kreativität anderswo ausleben und die natürlichen Formen bewahren – diese sind ja die schönsten!
Die Natur gehört uns allen – genießen, bewundern und schützen wir sie!
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