
Pflanzliche Seifen und ihre Ahnen
Aleppo, Marseille, Kastilien: diese geografischen Namen wirst Du zuerst hören, wenn Du Dich nach der Herkunft von pflanzlichen Seifen erkundigst. Aber wie bei Weinen, ist es bei Seifen auch nicht egal, wo ihre Inhaltsstoffe wachsen.
Oliven und Lorbeeren
Der Seifenkult stammt aus dem syrischen Aleppo und eroberte von dort aus die Welt. Die aus Olivenöl gekochten, mit Lorbeeren angereicherten, goldbraunen Seifen hat angeblich Cleopatra schon benutzt. Sie wurden erst richtig bekannt, als die Ritter im 11. Jahrhundert aus dem Krieg zurückgekehrt sind und sie die Seifen in Europa verbreitet haben. Nach dem Verschwinden der römischen Badekultur hat man sich nicht viel um die Hygiene gekümmert, sondern sich mit unangenehm riechenden, grauen Seifen tierischer Abstammung gewaschen.
Dank der levantinischen Händler wurden die Seifen mit brauner Rinde und arabischen Schriftzeichen Stempeln weltweit zum Luxusartikel. Die Seifen wurden über Jahrhunderte in riesigen, runden Wannen von Seifenhersteller Familien gekocht. Aufgrund des Bürgerkrieges in Syrien mussten diese Familien vor einigen Jahren jedoch ihre Heimat und ihre uralten Werkstätte verlassen. Viele sind nach Libanon umgesiedelt, wo sie ihr Handwerk weiterverfolgen, jedoch nicht mehr mit Rohstoffen aus Aleppo und der Umgebung arbeiten, weshalb man befürchtet, dass die historischen Seifen nie wieder dem Original entsprechen werden.
Seife mit Meerwasser
Die Seife aus Marseille blickt auf eine tausend Jahre alte Geschichte zurück und ihre Besonderheit liegt darin dass sie außer Olivenöl auch Meerwasser aus Südfrankreich enthält. Den Markennamen hat kein anderer als der Sonnenkönig, Ludwig der XIV. in 1688 schützen lassen. Verschiedene Familienwerkstätte stellen die Seifen aus Olivenöl, Kleie, getrocknetem Kokosnussfleisch und Palmöl bis heute noch her. Das Öl, Meerwasser, die Lauge und die Asche werden in riesigen Kesseln erhitzt. Bis eine Seife fertiggestellt wird, kann sogar einen Monat lang dauern, danach wird sie gebräuchlich in 5-40 kg Blöcke aufgeschnitten. Die handgefertigte Seife aus Marseille wird heute in 300g Packungen verkauft.
Die perfekteste Hautpflege aus einer einzigen Zutat
Die „Schwester“ der syrischen Seife aus Aleppo wird lediglich aus einer einzigen Zutat, ausschließlich aus Olivenöl hergestellt – der Vorgänger der Manna Extra Nativen Olivenöl Seife. Die Königin der Seifen, die Kastilische Seife wurde nach der spanischen Provinz Kastilien benannt, wo die Seifen aus lokalem Olivenöl hergestellt wurden. Die besonders zarte und ausschließlich aus spanischem Olivenöl bestehende Seife wurde bald auf dem ganzen Kontinent sehr beliebt, da sie dank ihres hohen Vitamin E Gehaltes sogar bei sensibelster Haut mit Psoriasis oder Neurodermitis verwendet werden kann.
Meiner Meinung nach wurde bis heute kein perfekteres Kosmetikprodukt für die Pflege trockener Problemhaut, die zu Ausschlägen neigt, kreiert. Hast Du sie schon ausprobiert?
(Foto: Wikipedia - Bernard Gagnon)
Kommentare
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Sehr interessanter Artikel, der Ursprung alten Wissens über Kosmetik, Naturmedizin etc ist heute so wichtig, doch so wenige Menschen wissen tatsächlich noch etwas darüber.
Hallo,
ich fahre bald in die Türkei. Es wird wohl ein Strandurlaub werden. Ich weiß, mit der Sonne nicht übertreiben ;)
Aber -
Welche Seifen und könnt ihr mir für Gesicht und Körper nach dem Sonnenbaden, zum Duschen empfehlen?
Und was am besten als Pflege danach?
Grüße :-)
Hallo Nicole, für das Gesicht empfehle ich die Ebenseife und für den Körper z.B. die Spanische Geranien Seife, Aloe Vera – Zitronenmelissenseife, oder die Manna Afrika Seifen (die enthalten 70% Sheabutter). Nach dem Sonnenbad ist für die Körperpflege Sheabutter die beste Wahl.
Schönen Urlaub, LG, Andrea
Und Kokusöl?
Kokosöl ist für die Körperpflege geeignet, aber für das Gesicht nur dann, wenn du trockene Haut hast.
Dankeschön :)
Und wie sieht es mit der Dolce Vita- und Schokoladenseife aus? :)
Die sind auch gut! :)