Fang klein an, aber fang noch heute an!

Hören wir damit auf die Dinge ständig Aufzuschieben
Ab nächster Woche trainiere ich regelmäßig! Nächstes Wochenende schaffe ich Ordnung in der Garderobe. Ich fange noch im Frühling an mich auf meine Prüfungen vorzubereiten. Kommt Dir das bekannt vor? Vielleicht kommen wir noch zum Start, aber bei vielen kommen noch vor dem ersten Schritt die Eigenschaften hervor, die alles kaputt machen und uns die Dinge aufschieben lassen.
Neue Zielsetzung? Nimm Dir nur ein Ziel vor! Fang jetzt an! Fang klein an!
Eine Zeit lang habe ich regelmäßig eine Frau beim Laufen beobachtet. Ich habe mich ständig gefragt, ob sie wirklich Spaß an der Sache hat? Ich wusste aber, dass allein diese Frage mich irgendwo ganz tief im Inneren daran hindert mir auch ein wirklich ernstes Ziel zu setzen.
Ich nenne diese Zeit die Zeit der neuen Zielsetzung oder Pläne im Frühling, wenn wir uns voller Elan sämtliche Ziele setzen. Vielleicht hilft es auch Dir, wenn Du Dich wenigstens in diesem Artikel den psychologischen Hindernissen stellst, die – höchst wahrscheinlich – eine große Rolle dabei spielen, dass Deine Pläne immer nur Pläne bleiben. Bist Du bereit für die Gegenüberstellung? Lass uns sehen wie viele Du von Deinen inneren Feinden wiedererkennst.
1. Bremse: die Verwirklichung wird viel zu lang dauern
Kennst Du auch, oder? Ich bin der Meinung, dass man Geduld sowieso erst erlernen muss, aber wenn ich ähnliche Zweifel habe, fällt mir immer folgende Weisheit ein: Die solo non exstructa Roma, was heißt, das Rom auch nicht innerhalb von einem Tag erschaffen wurde. Erfolgreiche Sportler oder Geschäftsleute setzen ihre Energie auch immer nur auf den folgenden Schritt, das große Ziel am Ende dient als eine Vision. Ich verrate Dir, dass wenn ich mir etwas abgewöhnen möchte, ich auch die gleiche Taktik wähle. Anstatt mich auf lange Sicht davon abzubringen, treffe ich jeden Morgen eine Entscheidung: heute sage ich nein. Das Ziel ist das gleiche, aber ich fühle mich trotzdem nicht so sehr durch die Zeit und mein Vorhaben gedrängt. Setz Dir ein Ziel und mach einen Deal mit Dir selbst, dass Du heute, nur heute in den nächsten 24 Stunden etwas dafür tust. Los geht’s!
2. Bremse: wahrscheinlich schaffe ich es eh nicht, ich werde versagen
Etwas völlig ohne Fehler zu vollbringen und das Streben nach Perfektionismus ist sehr typisch für unser Zeitalter. Es ist eine kreierte, nicht existierende Dimension. Vor einigen Jahren musste ich mich jeden Tag daran erinnern aber heute sehe ich meine und Fehlversuche anderer als einen Beweis der aktiven Arbeit und des Lebens: als etwas Positives, ein Zeichen von Selbstbewusstsein. Wenn Du Dich dabei ertappst, dass Du aus Angst Deine Ziele nicht verfolgst, bitte erinnere Dich immer daran, dass man mit Unsicherheit am Anfang nur die Zeit verschwendet, später jedoch größere Verluste hinnehmen muss. Fang klein an und fang jetzt an, los, mach schon!
3. Bremse: es ist doch nur eine Plage
Macht Dir körperliche Arbeit, das Lernen oder das Aufräumen der Garderobe keinen Spaß? Stell Dir vor, mir auch nicht. Springen wir kurz zurück zu der Geschichte am Anfang des Artikels: die Frau läuft bereits seit sechs Jahren jeden Tag die gleiche Straße entlang. Damals habe ich mich ständig gefragt was sie dazu bringt, woher nimmt sie die Kraft? Nachdem ich erkannt habe, dass dieses unangenehme Gefühl eines der Gründe dafür ist, dass ich ihre tägliche Routine als heroischen Kampf empfinde, habe ich bewusst angefangen darauf zu achten. Sei es bei einem Sport oder einer Aufgabe, die ich vollbringen muss, dass sich dieses unangenehme Gefühl in mir breit macht, versuche ich einfach meine Gedanken abzulenken. Ich finde irgendwas Positives daran, etwas Ermutigendes, auf das ich mich konzentrieren kann, damit ich diese Tiefpunkte leichter überwinde.
Die Frau, die jeden Tag den gleichen Weg entlangläuft wird übrigens von Tag zu Tag hübscher. Wenn unsere Blicke sich ganz selten treffen, spüre ich ihre Kraft und ihr Selbstbewusstsein, die sie über die Jahre gewonnen hat. Ich habe keine offenen Fragen mehr mit ihr im Zusammenhang und ich denke auch nicht mehr darüber nach was sie heute auf die kalte Straße getrieben hat. Ich kenne ihre Geschichte nicht, ich weiß nicht wann sie das erste Mal gelaufen ist oder wie oft es ihr seitdem schwer gefallen ist ihre Laufschuhe anzuziehen. Sie hat bereits Spaß daran und das sieht man ihr auch an. Möchtest Du auch etwas ändern? Setze Dir ein Ziel, stell Dir etwas Großes vor, aber plane in kleinen Schritten! Das Wichtigste: erwarte immer nur, dass Du den nächsten Schritt vollbringst. Was denkst Du, ist heute der Tag um neu anzufangen?
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