Wem schadet Gluten eigentlich?

Man sieht immer mehr glutenfreie Produkte auf den Regalen im Supermarkt und sogar in den Bäckereien wird die Auswahl immer größer. Auch die Wirkungen und die Symptome von verschiedenen Lebensmitteln, Inhalts- und Zusatzstoffen werden immer bekannter. Immer mehr Menschen wenden sich aufgrund von Verdauungsstörungen an Experten und in immer mehr Fällen stellt sich heraus, dass eine Ernährungsumstellung auch oft das Hautbild positiv beeinflussen kann.

In Verbindung mit Milch und einigen Obstsorten ist bereist seit längerem bekannt, welche allergische oder andere Reaktionen (bei Akne ist meist eine Milchzucker Allergie im Hintergrund) sie hervorrufen können, während wir über Getreide weniger wissen.

Die Verdauungsunfähigkeit von Gluten, bzw. Weizen-, Roggen und Gerste ist eine seltene Autoimmun Krankheit. Weniger als 1% sind davon betroffen, aber in den meisten Fällen bleibt sie länger oder sogar lebenslang unerkannt. Sie kann von schwerem Eisenmangel, Müdigkeit, ständig schlechter Laune, Apathie und in manchen Fällen von Unterernährung, Osteoporose oder verschiedenen Hautkrankheiten (wie z.B. Neurodermitis oder Psoriasis) begleitet werden. Nach einer Diagnose müssen Erkrankte lebenslang einen strengen, glutenfreien Speiseplan einhalten.

Wenn das so ein seltenes Problem ist, wundern sich viele, warum immer mehr glutenfreie Bäckereien in den größten Städten der Welt aufmachen? Handelt es sich wieder nur um einen Trend?

Eine glutenfreie Ernährung ist momentan wirklich sehr angesagt, aber es gibt noch zwei weitere Probleme, die – nach einer gründlichen Untersuchung – den Verzicht auf Gluten bzw. alle Getreidesorten erforderlich machen:

Weizen Allergie
Eiweiß in verschiedenen Weizensorten (von denen Gluten nur eines ist) ist eines der häufigsten Allergene. Es kann bei vielen verschiedene Verdauungsprobleme von unterschiedlicher Schwere in den Stunden nach dem Verzehr verursachen: Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Juckreiz im Mundbreiech oder am Hals so wie einen Brennesselausschlag.

Nicht-Zöliakie Glutenempfindlichkeit

Dieses Problem ist schwer einzuordnen oder zu diagnostizieren, da es viel seltener vorkommt und im Gegensatz zu schwerwiegenderer Zöliakie verursacht es keine Veränderungen im Dünndarm. Die Krankheit wird durch die Verdauungsschwierigkeiten von einer Weizenkomponente verursacht. Dieses einfache Problem kann bei Blähungen, Verdauungs-, Nervensystem- oder Gelenkbeschwerden, bei Müdigkeit, Kopfschmerzen, Depressionen, Krämpfen so wie bei Schmerzen und sogar bei Fruchtbarkeitsproblemen im Hintergrund stehen.

Obwohl diese Krankheit keine Allergie ist, kommt sie trotzdem viel häufiger bei denen vor, die allergisch auf bestimmte Lebensmittel oder Eisen reagieren. Auch mehr als ein Drittel von Milchzucker Empfindlichen können Schwierigkeiten mit der Verdauung von Weizensorten haben.

WICHTIG: Wenn Du vermutest, dass Du Probleme mit der Verdauung von Getreide hast, wende Dich auf jeden Fall an einen Experten, damit eine Glutenempfindlichkeit so schnell wie möglich als Ursache ausgeschlossen werden kann.