Intervallfasten – Wundermethode zum Abnehmen?

Es gibt mehrere Arten des Fastens. Heutzutage liegt Intervallfasten (auf Englisch intermittent fasting) voll im Trend. Ist das wirklich die Lösung, die gewünschte, schlanke Figur zu erreichen?

Fasten bedeutet, dass man auf das Essen, bzw. auf eine bestimmte Gruppe von Speisen über eine kurze oder längere Periode verzichtet. Manche essen mehrere Tage lang nichts, andere fasten regelmäßig einen Tag lang, und für manche Menschen bedeutet Fasten den Verzicht auf Fleisch, Süßigkeiten und Genussartikel. Wenn wir es nicht übertreiben, profitiert unser Körper auf jeden Fall davon. Aber nicht jeder kann und will mehrere Tage lang fasten – zum Beispiel weil er nicht zu Hause isst, schwere körperliche Arbeit ausübt oder chronische Krankheit(en) hat.

Es gibt jedoch eine leichtere Form des Fastens, bei der man nur teilweise, bzw. nur eine kurze Zeit lang auf das Essen verzichten soll, so ist es nicht so sehr anstrengend; das ist das Intervallfasten. Es hat mehrere Formen, die bekanntesten sind folgende:

8 Stunden am Tag darf man ganz normal, wie gewohnt essen. Darauf folgt eine 16-stündige Periode, während der man nicht essen, nur Wasser oder ungesüßten Tee trinken darf.

5 Tage der Woche isst man wie immer, und 2 Tage sind nur etwa 500-600 Kalorien erlaubt, meistens mit einer einzigen Mahlzeit. Die beiden Fastentage sind am besten keine aufeinanderfolgenden Tage.

An einem Tag isst man ganz normal, an anderem nimmt nur etwa 25% der gewohnten Kalorienmenge zu sich, so wird zwischen „normalen“ Tagen und Fastentagen ständig gewechselt.

Fasten tut sehr gut, denn der menschliche Körper hat sich in den Urzeiten so entwickelt, dass ernährungsreichen Zeiten oft Hunger folgte. Unser Körper hat sich daran gewohnt, und dieses „Programm“ läuft noch immer, trotz der modernen Essgewohnheiten und des Überflusses an Nahrung. Darüber hinaus bewegen wir uns viel weniger als es für unseren Körper ideal wäre. Kein Wunder, dass Übergewicht und Fettleibigkeit, Essstörungen sowie verschiedene Stoffwechselerkrankungen so häufig sind.

Der wunderbare Effekt des Intervallfastens liegt darin, dass in Fastenzeiten der Körper beginnt, Fett abzubauen, somit kann diese Methode zum Abnehmen und zum Halten des Idealgewichts erheblich beitragen.

Es kann auch die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessern, denn der Insulinspiegel ist nicht stets hoch wie im Fall, wenn jemand von frühmorgens bis spätabends jede Menge Speisen isst und zwischen den Hauptmahlzeiten eventuell auch noch nascht. Es wurden auch seine positiven Wirkungen auf das Herz und den Blutdruck nachgewiesen. In Tierversuchen konnte man beweisen, dass es auch Diabetes vorbeugen kann. Was für Menschen mit Übergewicht vielleicht das Wichtigste ist: Mit Intervallfasten kann man einfacher abnehmen und das Idealgewicht halten.

Keinesfalls, denn wie alles, kann man auch das Fasten falsch machen, es funktioniert auch nicht bei jedem, und es gibt Menschen, für die es auch nicht empfohlen ist.

Eine Gefahr ist, dass wenn jemand das Frühstück weglässt, damit die Mahlzeiten in den 8-Stunden-Zeitraum passen, kann es vorkommen, dass er tagsüber Heißhunger hat, und daher bei den folgenden Mahlzeiten mehr isst als sonst. Viele sind der Meinung, dass ein nährstoffreiches Frühstück sehr wichtig ist, um tagsüber gute Leistung erbringen zu können, und auch deswegen, dass wir uns am Mittag nicht auf einen großen Teller voller Kohlenhydrat stürzen.

Diese Wirkung wurde in der Untersuchung von Nottingham Trent University bewiesen: Es wurde geprüft, wie viel die Testpersonen vor einem 700-Kalorien Fastentag, bzw. danach gegessen haben. Es hat sich herausgestellt, dass sie am vorigen Tag mehr gegessen haben, und noch mehr am darauffolgenden Tag zum Frühstück, als die Kontrollgruppe, die nicht gefastet hat. Außerdem war auch ihre körperliche Aktivität geringer am Fastentag. Das mag eine unbewusste Reaktion sein: Wenn man weiß, dass man am nächsten Tag nur wenig (oder nichts) essen darf, neigt man dazu, sich ein bisschen zu „verwöhnen“, die ausfallenden Kalorien zu ersetzen. Das kann die erwarteten positiven Wirkungen des Fastens erheblich einschränken.

Der andere wichtige Faktor ist der Gesundheitszustand des Menschen. Fasten belastet den Körper, so ist es nur für gesunde Menschen empfohlen. Wer irgendwelches Problem oder chronische Krankheiten hat, sollte nur nach Absprache mit dem Arzt und unter ärztlicher Aufsicht fasten. Diese Methode ist nicht empfohlen für Kinder unter 18 Jahren, Frauen während der Schwangerschaft und der Stillzeit, Menschen mit Diabetes und Stoffwechselerkrankungen, oder für diejenigen, die Essstörungen haben oder früher hatten.

Bist Du etwas verwirrt, ob Intervallfasten die ideale Abnehmmethode ist oder nicht? Kein Wunder: Heutzutage gibt es auch diesbezüglich eine Informationsüberflutung, so kann man sich nur schwer auskennen. Falls Du die positiven Effekte des Fastens genießen möchtest, und gesund bist, kannst Du es gerne ausprobieren; bist Du unsicher, bespreche es mit Deinem Hausarzt!

Wenn Du aber Dein Gewicht reduzieren möchtest, vergiss nicht: Grundlegend dazu ist das Kaloriendefizit, also weniger Kalorien aufzunehmen als Du verbrauchst. Außerdem beachtet man beim Intervallfasten nur, wann man isst, obwohl genauso wichtig ist, was und wieviel. Der Schlüssel zum langfristigen, sicheren und gesunden Abnehmen ist eine an Gemüse, Obst, wertvollem Eiweiß und Ballaststoffen reiche, maßvolle Ernährung, körperliche Aktivität und genügend zu trinken. Wenn Du diese einhältst, hast Du schon viel für eine schlanke Figur und Deine Gesundheit getan.

Der Frühling ist da, Zeit zum Abnehmen und schlanker zu werden! :)

Wenn Du Lust hast, teile mit uns Deine bewährte Methode, mit der Du Dein Idealgewicht erreichen und halten kannst!